Vermessung macht die Welt überschaubar und für die Zukunft berechenbar!

Vermessungsgerät

Am 5. März ist der jährliche Tag der Vermessung und Geoinformation. Mit Bezug zu dem Geburtstag des am 5. März 1512 geborenen weltberühmten Kartographen und Geographen „Gerhard Mercator“ soll an diesem Tag die Bedeutung und die Errungenschaften der Vermessung und Geoinformation hervorgehoben werden.

Durch die Arbeit der Vermessung und Geoinformation wird unsere Welt erfasst, überschaubar und berechenbar. Insbesondere zu den aktuellen Problemen im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels und der steigenden Erderwärmung liefern die Vermessungs- und Geoinformationsdaten entscheidende Informationen über mögliche Auswirkungen dieser Fakten. Maßnahmen zur Verhinderung und Eindämmung der möglichen katastrophalen Entwicklungen sind nur mit Geodaten planbar. Diese Leistungen der Vermessung und Geoinformation werden die Zukunft der Menschheit entscheidend beeinflussen.

Daten der Vermessung sind allgegenwärtig!

Im alltäglichen Gebrauch erleichtern Geodaten unser Leben. Ob beim Einsatz eines Navigationssystems im Auto, beim Einsatz der mobilen Lokalisierung mittels einer App, bei der Suche nach dem nächstgelegenen Restaurant und vielem mehr nutzen wir wie selbstverständlich die Vermessungs- und Geoinformationsdaten. Leider meist unbewusst. Dass im Hintergrund dieser uns mobil und jederzeit zur Verfügung stehenden Daten komplexe Vorgänge mit sorgfältig und verlässlich erhobenen Daten ablaufen, ist größtenteils nicht bekannt.

Die Erfassung der Erdoberfläche per moderner Satellitentechnik, die Schaffung und Pflege von Höhen-, Lage- und Schwerebezugssystemen und die Pflege und Weiterentwicklung des Liegenschaftskatasters durch die Vermessungsverwaltungen ermöglicht es, aufgrund von Zahlen, Daten und Fakten sachorientierte Entscheidungen mit einem konkreten Umgebungsbezug zu treffen. Eine positive Entwicklung und die Einflussnahme des Menschen auf die Zukunft sind somit zielorientiert möglich.

Vermessung gibt Antwort auf die großen und kleinen Fragen der Menschheit!

Mit den Daten der Vermessung und Geoinformation können Antworten gegeben werden auf die großen Fragen der Menschheit: „Was geschieht, wenn aufgrund der Erderwärmung der Meeresspiegel steigt? Welche Flächen werden überflutet? Wie wirken sich Kontinentalplattenverschiebungen aus?“.

„Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen.“

(Zitat: Daniel Kehlmann aus dem Buch „Die Vermessung der Welt“)

Des Weiteren werden viele alltägliche Aufgaben wie die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden, der Ausbau der Infrastruktur, die Suche nach am wenigsten störenden Standorten für Windenergieanlagen, optimierte Standorte für Anlagen des Hochwasserschutzes oder Sendemasten wahrgenommen. Auch dem Schutz von Einsatzkräften in Unwetterkatastrophenfällen bei der Frage: „welchen Weg das Wasser bei gewissen Pegelständen eines Baches oder Flusses nehmen wird“, dienen die Daten der Geoinformation. Genauso wie der Frage, welche Verkehrsverbindungen oder Leitungen bei Katastrophenfällen unter Verwendung aktueller Daten für Versorgung und Hilfsmaßnahmen noch nutzbar sind.

Verdienste der Vermessung müssen anerkannt werden!

Die Verdienste und Errungenschaften der Vermessung und insbesondere der öffentlichen Vermessungsverwaltungen, eingeschlossen der Flurneuordnung, werden oft nicht mit den Mitarbeiter:innen in den Verwaltungen in Verbindung gebracht. Dies ist auch der Grund für die aktuelle Sorge des BTB, der „Gewerkschaft für Technik und Naturwissenschaft im öffentlichen Dienst“, im Hinblick auf den enormen Fachkräftemangel in den Vermessungsverwaltungen. Auf allen Qualifikationsebenen, ob bei ausgebildeten Vermessungstechniker:innen und Geomatiker:innen oder bei Vermessungsingenieur:innen werden aktuell dringend Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst gesucht. Bundesweit sind in den Kommunen, den Ländern und den Bundesverwaltungen zahlreiche Stellen nicht besetzt. Dies ist ein Signal für die Politik in den Kommunen, Ländern und beim Bund, dass der öffentliche Dienst für Vermessungsfachkräfte attraktiver werden muss. Dies gilt sowohl für Berufseinsteiger über die Eingangsbezahlung als auch für weitere Karriereperspektiven in aktiven Dienstverhältnissen. 

Am Tag der Vermessung und Geoinformatik ist es daher geboten, die Leistungen und Verdienste der öffentlichen Vermessungsverwaltungen und der geodätischen Institutionen herauszustellen und für diese spannende Aufgabe bei jungen Menschen zu werben.