Flurbereinigung in Castrop-Rauxel? 

Ja - vor über 200 Jahren wirkten unsere Vorläufer der königlich-preußischen Generalkommission an der Teilung der Rauxeler Gemeinheit- dem Separationsverfahren (Landesarchiv NRW - Abteilung Westfalen- Archivsignatur; LAV NRW W, W051/Karten A Nr. 40083).
Anlass für den Vorstand der Fachgruppe Ländliche Entwicklung, Bodenordnung eine Erinnerungstafel an die hervorragende Leistung anzubringen.

Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung Castrop-Rauxel enthüllten wie am 24. Februar 2022 die Tafel am Rathaus. 

Die Geschichte der Flurbereinigung reicht deutlich weiter in die Vergangenheit zurück, als 1820. Oft wurden die Separationsverfahren schon vor der Gründung der Generalkommission begonnen. Die Gemeinheit Rauxel damals sehr ländlich geprägt. Als Gemeinheit bezeichnete man seit Jahrhunderten Wiesen und Wälder, die von der Allgemeinheit bewirtschaftet wurden. Ziel der Aufteilung war die Bewirtschaftungsbedingungen zu verbessern und den Bauernstand zu stärken. Wie damals üblich wurde in Rute statt Meter mit einfachen Geräten (Eisenmessketten, Messlatten) gemessen. Chapeau für die Leistung und Schaffenskraft. Die grundsätzliche Vorgehensweise und Bearbeitung von Separationsverfahren hat sich kaum zu den heutigen Bodenordnungsvefahren nach dem Flurbereinigungsgesetz geändert. Wie früher wird eine projektzbezogene Voruntersuchung in alle Richtungen durchgeführt, das Gespräch gesucht und die Balance zwischen manigfaltigen Interessen gesucht. Heute bedienen sich die Kolleg*inn*en der SAPOS(R) GPS Antennen, setzen manchmal berührungslose Verfahren (UAV, Luftbildbefliegung) ein und stellen rechtssichere Eigentumsgrenzen her.

Heute befindet sich das Krankenhaus, der Sportplatz und teilweise die Bundesstraße B 235 sowie die Autobahn A42 auf dem Gebiet.

Der Vorstand bedankt sich bei der Stadt für ihr offenes Ohr bei unserem Anliegen. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit uns beim Landesarchiv NRW für die Unterstützung bei der Recherche zu bedanken.