Treffen mit Staatssekretär Dr. Martin Berges und Referatsleiterin Martina Hunke-Klein (Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW) im Münsterland
Auf Einladung des Fachgruppenvorstandes Ländliche Entwicklung und Bodenordnung (LEB NRW) besuchte Dr. Martin Berges zusammen mit Frau Hunke-Klein im Mai die ländlichen Neuordnungen in Billerbeck. Praxisnah erfuhren sie alles über die zwei laufenden Flurbereinigungsverfahren „Berkelaue II“ sowie „Langenhorst-Temming“.
„Berkelaue II“, ein ca. 1.012 ha Flächenmanagementverfahren, zeigt anschaulich die Möglichkeiten, um die Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen oder wie Flächen für Bürgerradwege bereitgestellt werden können. Die Kolleginnen und Kollegen zeigten auf, dass eine Realisierung der Ziele nur möglich ist, wenn vor Ort eine gute Vernetzung und eine Vertrauensbasis mit den Landwirten aufgebaut werden kann.
Das 1.828 ha große Verfahren „Langenhorst-Temming“ zielt darauf ab, das Wegenetz zu modernisieren, den ländlichen Grundbesitz zusammenzulegen und die Gewässerrandstreifen entlang der „Steinfurter Aa“ zu schaffen. Ein ambitionierter Auftrag, zumal ein Fußballfeld mit einer Fläche von 7.140 m2, also 0,7140 ha, 2.560 mal in die Projektfläche passt.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass nur gut ausgebildetes Fachpersonal mit langjährigen Erfahrungen diese Ziele erreichen können.
Doch gerade dieses Fachpersonal „flüchtet“ am Münsteraner Außenstandort Coesfeld. Aktuell sind mehrere Stellen umbesetzt. Hinzu kommt, dass die Bezirksregierung Münster den Standort Coesfeld zum Jahr 2029 nach Münster-Nord verlagern wird. Mit diesen offenen Stellen und weiteren altersbedingten Abgängen summieren sich allein an diesem Standort ca. 13 nicht besetzte Stellen zum Jahresende.
Dies führt zu einer deutlichen und langjährigen Schwächung der Flurbereinigung in der Bezirksregierung Münster.
Selbst bei einer zeitnahen Nachbesetzung ist davon auszugehen, dass eine Einarbeitungszeit, gute Vernetzung und der Aufbau des Vertrauens für Projektleitungen mindestsens 5 Jahren benötigen werden.
Die Verlagerung des Standortes konterkariert die Suche nach Fachkräften. Unserer Erfahrung nach ist es einfacher in einer ländlichen Region als in einer Großstadt wie Münster neues Personal zu finden und zu binden.
Wir bleiben für euch am Ball und setzen uns weiter für den Standorterhalt Coesfeld ein!
Für den Fachgruppenvorstand
Benedikt Timmer